Cytomegalie (CMV)-Test

Die Cytomegalie (CMV-Infektion) ist die häufigste während der Schwangerschaft auf das Kind übertragene Infektion. Eine Impfung gibt es leider nicht. Die Infektion erfolgt als Schmierinfektion bei Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten (Speichel, Tränen, Urin, Genitalsekret) und bei Übertragung des Virus auf das Kind im Mutterleib bei Erstinfektion der Schwangeren mit CMV. Die CMV–Infektion bedeutet für die Schwangere selbst keine bedrohliche Erkrankung und verläuft in den meisten Fällen unbemerkt. Dennoch wird das Virus in 40-50% der Fälle auf das Kind im Mutterleib übertragen. Ca.13% dieser Kinder haben bei Geburt klinische Auffälligkeiten wie z.B. zu niedriges Geburtsgewicht, Hauteinblutungen, Leber-und Bildvergrößerung und ggf. dauerhafte schwere Folgeschäden wie körperliche und geistige Entwicklungsverzögerung, Hör-und Sehschäden.

In Deutschland haben ca.55%der Frauen im gebärfähigen Alter keine Antikörper gegen CMV und damit keinen Schutz vor einer Erstinfektion. Die Ansteckung erfolgt meistens über Kontakt mit eigenen oder anderen Kleinkindern, die selbst diese Infektion erst kurz nach der Geburt oder im Kontakt mit anderen Kindern erworben haben.

Die CMV-Infektion der Mutter wird häufig übersehen, weil die Krankheitszeichen unspezifisch sind (grippeähnliche Beschwerden nach einer Inkubationszeit von 2-6 Wo). Erkennen kann man die Infektion nur über Blutproben. Da die (erkannte) CMV-Infektion heute recht gut behandelt werden kann, ist eine Untersuchung des CMV-Status vor oder am Anfang einer Schwangerschaft sehr wichtig.

Haben Sie als Schwangere noch nie eine CMV-Infektion durchgemacht, beraten wir Sie über entsprechende Schutzmaßnahmen (besonders beim Umgang mit Kleinkindern ist regelmäßiges gründliches Händewaschen mit Seife wirksam und ausreichend, eine Händedesinfektion ist nicht erforderlich).
Bei früher durchgemachter Infektion ist Ihr ungeborenes Kind weitgehend vor einer Infektion geschützt, weitere Kontrollen sind nicht erforderlich.
Sollte die Infektion erstmalig in der Schwangerschaft erfolgen, können Schutzmaßnahmen für das Kind (Gabe eines Immunglobulinpräparates) ergriffen werden.

Um Ihren persönlichen Immunschutz (oder Nicht-Schutz) zu erkennen, müssen wir die Antikörper=Abwehrzellen in Ihrem Blut früh zu Beginn der Schwangerschaft bestimmen. Falls keine Antikörper nachweisbar sind, Sie sich also noch anstecken könnten, sollte eine weitere Blutuntersuchung alle 8 Wochen, zumindest aber in der 20. SSW erfolgen. Danach ist das Risiko für das Kind deutlich geringer.

Weitere detaillierte Informationen siehe auch www.labor-enders.de
Leider ist die Untersuchung auf CMV kein Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge und damit keine Kassenleistung.

zurück